Mehrgenerationenhaus Bad Kreuznach (MGH): Alles über „Fairtrade“
Das Café Kleeblatt stellt auf fair gehandelte Produkte um – nicht nur zur Fairen Woche
Das Mehrgenerationenhaus Bad Kreuznach (MGH) setzt zunehmend auf „Fair Trade“: Das Café Kleeblatt, eine Art Bistro im MGH, soll soweit wie möglich „fair“ werden.
Der Caritasverband Rhein-Hunsrück-Nahe e.V. als Träger des Mehrgenerationenhauses bietet in dessen offenem Treff schon seit längerem beispielsweise Kaffee, Tee oder Snacks vornehmlich aus fairem Handel an.
Zupass kam da jüngst die bundesweite „Faire Woche“ – für das Mehrgenerationenhaus eine Gelegenheit, das Thema in den Fokus zu rücken. Mit mehreren Kooperationspartnern gestaltete man drei Themennachmittage unter dem Motto „Fair ist mehr!“
Im MGH im Bad Kreuznacher Zentrum St. Hildegard beleuchteten sachkundige Referenten – richtige „Insider“ – an drei aufeinanderfolgenden Tagen das Thema aus ihrer Perspektive:
Los ging’s dienstags mit einem Vortrag von Elod Chibowo Kafaukoma. Er ist Landwirtschaftsanalyst und Sekretär der Zuckerkooperative Kasinthula in Malawi, die seit gut zwölf Jahren 282 Kleinbauern mit insgesamt 754 Hektar Land vertritt. Der Referent aus Südostafrika erläuterte aus erster Hand die Vorteile gerechter Handelsbedingungen.
Fairtrade als Handelspartner nimmt eine festgelegte Menge an Rohrzucker ab. Für Mehrlieferung gibt es Prämien, die vor Ort in Projekte wie Brunnenbohrung, Strom- und Wasserversorgung oder in die Erweiterung des Krankenhauses fließen, aber auch Computer für drei Schulen oder Stipendien ermöglichen.
Am Mittwoch informierte im Mehrgenerationenhaus der örtliche Weltladen. Die gezeigten Dokumentarfilme beschrieben nicht nur den Produktionsweg beispielhaft ausgewählter Güter. Sie betonten auch, nach welchen Prinzipien fairer Handel etwa mit Tee, Kakao oder Rosen funktioniert: Er ist demokratisch, emanzipiert und sozial. Und zugunsten von Schulpflicht und Bildung lehnt er Kinderarbeit ausdrücklich ab. Für Fragen und Gespräche standen Ilse Rapp und Carsten Levsen vom Weltladen Bad Kreuznach zur Verfügung.
Der Donnerstag gehörte Manfred Thesing. Der Vorsitzende des Katholikenrats im Bistum Trier sprach über den Zusammenhang zwischen fairem Handel und sozialem Handeln. „Fair einkaufen oder spenden?“, lautet seine Leitfrage. Es sei „beschämend, dass jemand von seiner Hände Arbeit nicht leben kann“, so Thesing. „Allen Menschen soll ein menschenwürdiges Leben ermöglicht werden!“, lautet sein Plädoyer. Der Kauf fair gehandelter Dinge leiste dazu einen maßgeblichen Beitrag.
Details gibt’s bei Irmgard Staab und Andreas Esch (Caritas-Geschäftsstelle Bad Kreuznach) unter Tel. 0671/838280.