Faire Woche 2012


Besuch aus Thailand im Bad Kreuznacher Weltladen

Im Rahmen der bundesweiten Fairen Woche 2012 freute sich der Weltladen Bad Kreuznach über den Besuch der Reisbäuerin Chutima Moungum und der Managerin Boonjira Tanruang von der Green Net Cooperative.
Die Gäste waren am Freitag, 21. September 2012 von 11 bis 13 Uhr zu einem Informationsaustausch im Ladengeschäft in der Hans-Schumm-Strasse 1 in Bad Kreuznach. Mit Hilfe einer Dolmetscherin berichten die beiden Fauen über den ökologischem Anbau ihrer verschiedenen Reissorten und warben z.B. für den beliebten Duftreis Hom Mali, übersetzt „weiße Blume“, und weitere Produkte wie z.B. Reiswaffeln mit und ohne Schokolade, Reisgebäck und auch Kokosmilch.
Aus erster Hand erfuhren die KundInnen und die anwesenden Schülerinnen unter welchen Bedingungen die  Reisbauern aktuell in der kargen Region Isaan im Nordosten Thailands leben und arbeiten. Sie erfuhren, wie hilfreich und wichtig faire und gerechte Handelsbeziehungen sind und wie die Zusammenarbeit mit der deutschen Handelsorganisation Gepa abläuft. Dabei erläuterten die Frauen auch, warum sich 1993 ca.1000 Reisbauern in örtlichen Gemeinschaften zur Green Net Cooperative zusammengeschlossen haben und welche Vorteile das bis heute für sie bringt.
Der Schwerpunkt der Fairen Woche 2012 lag auf dem Thema „Nachhaltigkeit
– Zukunft gestalten mit Produkten aus Fairem Handel“. 
Ihr Schirmherr war erneut Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel.

Bad Kreuznach wird Fair Trade Town

Aus der Kreuznacher Rundschau vom 5. Juli 2012 
von Nathalie Doleschel
Bad Kreuznach wird Fair Trade Town
In der letzten Ratssitzung gab es Kaffee und Plätzchen aus nachhaltigem Anbau!
Bad Kreuznach (nl).
Plätzchen,Schokolade, Säfte und Kaffee: Ungewöhnlich kulinarisch verwöhnt wurden die Stadträte und Ratsbesucher in der vergangenen Ratssitzung. Angeboten wurden nämlich fair gehandelte Produkte von Kleinbauern aus Afrika, Asien und Lateinamerika, die für ihre Waren einen garantierten erzielen, ein regional angemessenes Einkommen haben, in Infrastruktur investieren und vor allem keine Kinder- und Zwangsarbeit zulassen. Wie schlimm diese aussehen kann, dokumentierten Schüler der 10c des Gymnasiums an der Stadtmauer, die sich mit ihrer Erdkundelehrerin, Schulleiterin Dr. Schwarz, im Unterricht mit fairem Handel beschäftigt haben und vor dem Stadtrat referierten. Kinderarbeit könne in vielen Produkten stecken, zum Beispiel in Orangensaft oder Kaffee, denn kleine, geschickte Hände sind leider besonders für die schwierige Ernte der Kaffeebohnen geeignet. Diesen unmenschlich hart arbeitenden Kindern wird der Zugang zu jeglicher Bildung verweigert, sie sind ohne Rechte und deshalb leicht auszubeuten, wie ein Dokumentarfilm über einen Steinbruch in Indien zeigte. International anerkannte Siegel wie „Fair Trade“ könnte der Ausbeutung Einhalt gebieten, wenn sich Städte und Bewohner in aller Herren Länder daran beteiligen und ausschließlich fair gehandelte Waren kaufen (wir berichteten). Dies ist das Millenium-Ziel der Vereinten Nationen, die für eine verbesserte Welt streiten. Bad Kreuznach wird ein Mitstreiter: Der Stadtrat hat einstimmig beschlossen, sich um den Titel „Fair Trade Town“ zu bewerben und wird außerdem ausführliche Fragebogen an Zulieferer und Unternehmen aus armen Drittländern senden, die den Bogen ausfüllen müssen und mit ihrer Unterschrift versichern,dass ihr Produkt nicht aus Kinderarbeit stammt.
Leckeren Kaffee und Schokolade aus fairem Handel versüßten manchen Besuchern 
des Stadtrates den – langen – Tag. Wobei der Stadtrat dieses Mal moderat tagte; 

schließlich stand das Fußballspiel Deutschland gegen Italien an.  Foto: N. Doleschel 

Bad Kreuznach will „Fair-Trade-Stadt“ werden

 Im Juli 2012 auf der Homepage der Stadt Bad Kreuznach:

Bad Kreuznach will „Fair-Trade-Stadt“ werden

Für einen fairen Handel und gegen Kinderausbeutung will sich die Stadt Bad Kreuznach engagieren. Entsprechende Beschlüsse, sich an einer weltweiten bzw. europaweiten Kampagne zu beteiligen, hat der Stadtrat gefasst.

12. Mai 2012 Weltladentag

Tisch der Reichen

Tisch der Armen

 

Bad Kreuznach auf dem Weg zur Fair Trade Stadt – Stadtpolitiker begrüßen den Schritt

„Am Tisch der Reichen“ ein regionales und faires Frühstück zu genießen, dazu luden  Weltladen Bad Kreuznach und RegioMarkt PolitikerInnen und Politiker aller Bad Kreuznacher Parteien am Samstag, dem 12. Mai, in ihr Ladengeschäft in die Hans-Schumm-Straße ein.
Unter dem Thema: „Öko und Fair ernährt mehr – Kleinbauern sichern unsere Zukunft“ informierte Ilse Rapp , Vorsitzende des Bad Kreuznacher Weltladens, die Vertreterin und die Vertreter von CDU, SPD, FDP, Grünen und Linken über die weltweite Ernährungssituation.

Demnach hungert jeder siebte Mensch, insgesamt eine Milliarde, insbesondere in Afrika, Asien und Lateinamerika. Darunter auch viele Kleinbauern mit ihren Kindern. Eine Mahlzeit, bestehend aus einer Schale Reis, Mais oder gekochten Bananen ist oft ihre Tagesration. Sie sitzen am Tisch der Armen. Diesen kärglich gedeckten Tisch konnten die Gäste anschaulich neben ihrem reichen Frühstückstisch wahrnehmen.

Obwohl viele Kleinbauern selbst sehr schlecht versorgt sind, erzeugen sie weltweit mehr als 70% aller Nahrungsmittel. Sie leisten das trotz schlechter Böden, fehlender Bewässerung und häufig noch mit ihrer menschlichen Arbeitskraft.
Ihre Leistungen wurden in den letzten 30 Jahren sträflich vernachlässigt. Alle öffentlichen Investitionen und Subventionen gingen ausschließlich in die hoch technisierte Großland-wirtschaft im Norden und im Süden.
 
Gerade der Faire Handel ist eine Alternative. Er fördert, entwickelt und unterstützt die kleinbäuerliche Landwirtschaft im Süden. Deshalb ist es so wichtig,  den Wert dieses Handels zu erkennen und den Absatz dieser Waren zu sichern und auszuweiten. Die mehr als 800 Weltläden in Deutschland tun dies bereits seit über drei Jahrzehnten. 
 
Europaweit haben sich mehrere hundert Städte zu dem Bündnis: Fair Trade Town/Stadt zusammengeschlossen, um diesen Prozess voranzutreiben. Seit Herbst 2011engagieren sich Weltladen und RegioMarkt gemeinsam mit Bärbel Germann, Koordinatorin der lokalen Agenda, und Vertretern vieler anderer Gruppen und Institutionen der Stadt dafür, dass die Stadt Bad Kreuznach dem Bündnis beitreten wird. Karsten Levsen, zuständig für die Bildungsarbeit im Kreuznacher Weltladen, erläuterte die bisherigen Schritte und die Voraussetzungen für den Erwerb des Titels „Fair Trade Stadt“.
 
Die Idee traf auf wohlwollende Zustimmung bei den Politikern. Sie sagten zu, in ihren Parteien dafür zu werben und den Beschluss im Stadtrat zu unterstützen.