Es ist soweit!


Wir sind umgezogen!
Die letzten Vorbereitungen laufen – der erste Verkaufstag in den neuen Räumen ist Samstag, der 4. Mai.
Mitte Juni wird es dann noch eine offizielle Eröffnung geben.

Sie finden den Weltladen Bad Kreuznach im Brückenhaus Mannheimer Str. 90 – schauen Sie doch mal rein und verweilen sie bei einer Tasse Kaffee aus fairem Handel.

Zu den gewohnten Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 10.00 bis 18.00 Uhr und Samstags von 10.00 bis 14.00 Uhr begrüßen wir Sie gerne und freuen uns Sie!

aus:
hanz-online.de | Heimatanzeiger online
 

Vom neuen Standort im Brückenhaus versprechen sich Verantwortliche stärkere Präsenz

Weltladen sieht große Chance im Umzug

Voraussichtlich am Samstag, 4. Mai, ist es „endlich“ soweit, dann zieht der Weltladen in das neu renovierte, historische Brückenhaus Mannheimer Straße 90 um.

Eigentlich sollte die Eröffnung des Weltladens dort schon im Januar erfolgen, erklärt Ilse Rapp, doch wegen Statikproblemen und der notwendigen Grundsanierung des Hauses musste der Termin verschoben werden. „Das war nicht angenehm, da wir schon auf den Umzug eingestellt waren und die Regale teilweise geleert wurden“, erläutert Rapp.

Ilse Rapp ist seit 2009 im Vorstand des Weltladens. Die 30 Jahre alte Tradition des Vereins möchten die zirka 30 Ehrenamtlichen fortführen, da ihnen die globale soziale Verantwortung wichtig ist.

Anspruch der „Fairtrade-Stadt Bad Kreuznach“ gerecht werden

Das Sortiment mit Lebensmitteln und Kunsthandwerk, Taschen, Textilien u.a. aus fairem Handel mit Ländern des Südens und Produkten aus der Region bleibt bestehen: Es gibt beispielsweise Kakao aus Afrika und Milch aus der Region.

Ein neues Highlight im Weltladen wird ein Stehcafé, um etwa frischgebrühten Kaffee und Tee mit Blick auf Pauluskirche und Mühlenteich anbieten zu können. Der neue Standort soll neue Kunden und Marktbesucher, Kurgäste und Touristen anziehen. Des Weiteren möchte der Weltladen auch Treffpunkt bei Stadtführungen sein.

Bad Kreuznach hat am 18. Februar 2013 den Titel „Fairtrade-Stadt“ verliehen bekommen. Diesem Titel möchte der Weltladen gerecht werden, zum Beispiel mit der Gewinnung weiterer Unternehmen und Gastronomiebetriebe mit „fairem“ Angebot.

Informationen und Beratung zu den einzelnen Produkten und ihren Produzenten (Genossenschaft von Kleinbauern im Fairen Handel) stehen genauso im Mittelpunkt der Weltladen-Arbeit wie Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit, Aktionen sowie Veranstaltungen, die die Weltladen-Mitarbeiterinnen fortführen und weiter ausbauen wollen. Schließlich sollen Kooperationen mit dem Bonhoeffer-Haus, den Kirchen, Pfarrämtern- und Gemeinden initiiert werden.

Rückblick

Im November 2006 wurde das gemeinsame Geschäft in der Hans-Schumm-Straße 1 eröffnet. Mit dem Vermieter, der Stiftung kreuznacher diakonie, die vor Ort mit ihren Integrationsbetrieben das Areal als „Marktplatz der Nachhaltigkeit“ gestaltete, wurde ein engagierter Förderer gefunden. Die beiden Vereine „Aktion Dritte Welt e.V.“ und „RegioMarkt Nahe e.V.“ vereinbarten den gemeinsamen Betrieb des Ladengeschäftes unter dem Motto „Global und regional: fair“.

Damit wurde ein Projekt der Lokalen Agenda 21 realisiert, die den RegioMarkt ins Leben gerufen hatte. „Ohne die Ziele der lokalen Agenda, würde ich die Arbeit nicht machen“, versichert Rapp. Grundlage für die Arbeit im Ort waren Ziele, die beim „Klimagipfel“ Rio 1992 vereinbart wurden: etwa die Respektierung der Menschenrechte, der Erhalt einer vielfältigen Natur und einer stabilen und leistungsfähigen Umwelt und die Beseitigung von Armut sowie die Angleichung der Lebenschancen – sozial, gesundheitlich und ökonomisch.

Zum Zeitpunkt des Umzuges in die Hans-Schumm-Straße gab es den Weltladen bereits 27 Jahre. Das Team hatte bis dato schon 3 bis 4 Umzüge hinter sich. Für den Weltladen war der weitere Umzug eine Chance, sich geänderten Kundenanforderungen zu stellen, sich zu modernisieren und zu professionalisieren. Als Fachgeschäft für Waren aus Fairem Handel konnte er ein besonderes Profil entwickeln und seine Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit vertiefen. Dabei profitierte er von dem Bundesprogramm „Weltladen 2006“, das der Weltladen-Dachverband durchführte.

Auszug aus den Räumen der kreuznacher diakonie

Die Kündigung des gemeinsamen Ladengeschäftes erfolgte Ende Juni 2012. Dies war Anlass für Vorstand und Mitglieder, den Standort und die Entwicklung des Geschäfts zu überprüfen.

Der Umsatz, der sich in den Anfangsjahren in der Hans-Schumm-Straße zunächst mehr als verdoppelt hatte, stagnierte in den letzten drei Jahren. Gründe waren die fehlende Laufkundschaft und die Schließungen des Mobil-Services der kreuznacher diakonie im August 2012, des Fahrrad-Services Ende September 2012 sowie des Cafés Antik.

Der Auszug aus dem multifunktionalen Gebäude der kreuznacher diakonie wird ab dem 20. April erfolgen. Schäden im Bauwerk, an Heizung und Dach machen die Weiternutzung unmöglich. „So geht es nicht weiter, das Gebäude muss geräumt werden, es ist zu gefährlich für Menschen“, erläutert Diakon Georg Scheffler-Borngässer von der Stiftung kreuznacher diakonie. „Was mit dem Bauwerk geschieht, ist noch nicht klar. Klar ist nur: das Gelände ist wichtig, nicht das Gebäude.“

Offizielle Eröffnungsfeier für einen Monat später geplant

Der Weltladen wird die offizielle Eröffnung erst einen Monat später feiern. „Jeder Anfang hat einen neuen Zauber“, getreu diesem Motto soll sich der Weltladen im Brückenhaus weiterentwickeln, so Rapp. Mit dem Umzug in die Innenstadt sehen die Verantwortlichen größere Möglichkeiten, den Kundenkreis auszuweiten und neue Zielgruppen zu erschließen sowie die „Brücke“ zu schlagen zwischen „Alt- und Neustadt“. Außerdem möchte man mehr Kunden für das Kunsthandwerk finden.

Am 11. Mai findet im Zuge der Bildungsarbeit des Weltladens im Haus des Gastes eine Ausstellung statt. Die Ausstellung zeigt Bilder des Malwettbewerbs von Schülerinnen und Schüler der Kreuznacher Gymnasien zum Thema Fairtrade in Bad Kreuznach.

Der Weltladen sucht weitere Aktive zur Mitarbeit (Ehrenamt) bei interessanten und vielfältigen Tätigkeitsfeldern. Die Homepage wird zurzeit neu gestaltet und in Kürze aktualisiert.

Foto: Weltladen vor dem Umzug. Traute Wiemann (links) und Ilse Rapp, beide Vorstand Weltladen. (Quelle: Natascha Lind)
Quellen:
Natascha Lind
Weltladen

Weltladen sieht große Chance im Umzug

Verleihung des Titels "Fairtrade Stadt Bad Kreuznach" am 18.02.2013

(Quelle: Presseamt Bad Kreuznach) 

Begrüßungsrede der Oberbürgermeisterin
Dr. Heike Kaster-Meurer
anlässlich der Verleihung des Titels „Fairtrade Stadt Bad Kreuznach“
am 18. Februar 2013

Bad Kreuznach ist jetzt Fairtrade – Stadt!

Wir feiern die Anerkennung zusammen mit den Menschen, die unsere Stadt auf dem Weg zur Fairtrade Stadt voran gebracht haben.
Seit vielen Jahren engagieren sich viele Bürgerinnen und Bürger, insbesondere in der lokalen Agenda, aber auch Schülerinnen und Schüler und Unternehmen in Bad Kreuznach für einen gerechten Handel. Sie engagieren sich hier in Bad Kreuznach, damit Produzenten in Afrika, Asien und Lateinamerika bessere und „faire“ Preise für ihre Produkte erhalten. Ich freue mich, dass immer mehr Bad Kreuznacher Geschäfte, Gastronomiebetriebe, Schulen, Vereine und Veranstalter fair gehandelte Produkte anbieten und nutzen.
Wir haben uns im Stadtrat 2012 gegen Handel mit Produkten aus ausbeuterischer Kinderarbeit ausgesprochen. Es wurde der Beschluss zur Beachtung ökologischer und sozialer Kriterien in der Beschaffung gefasst. Damit wurden die Weichen für eine faire, nachhaltige und soziale Beschaffung gestellt. So stammt beispielsweise der in meinem Büro ausgeschenkte Kaffee aus fairem Handel und wir sind dabei unsere Beschaffer zu schulen, damit sich ein Bewusstsein für die faire, nachhaltige und soziale Beschaffung bildet.
In den sogenannten Entwicklungsländern leben viele Bauernfamilien und Plantagen-arbeiter unter dem Druck des Weltmarktes, der schwankenden Preise und des ausbeuterischen lokalen Zwischenhandels. Die Folgen reichen von Verschuldung über Arbeitslosigkeit bis zur Verelendung. Auch die Arbeitsbedingungen sind oft katastrophal. Vielfach sind gesundheitsschädliche Stoffe im Einsatz, die Arbeiterinnen und Arbeiter haben keinerlei Rechte und Kinder müssen arbeiten, anstatt in der Schule lernen zu können. Obwohl die Stadt Bad Kreuznach keine Entwicklungspolitik  betreiben kann – ist dies eine nationale, eine kommunale Aufgabe. Denn es gilt: „global denken – lokal handeln“.
Die Vorbereitungen für die Bewerbung der Stadt um den Titel „Fairtrade-Stadt“ haben deutlich gemacht, das wir als Stadt mit unseren Bemühungen nur ein Teil des Ganzen sind.  Viele Akteure haben sich diesem Ziel bereits seit längerem verschrieben, und so ist die Auszeichnung der Stadt Bad Kreuznach heute im Rahmen der internationalen Kampagne „Fairtrade Towns“ ein Ausdruck der Wertschätzung dieses breiten Engagements von Bürgerschaft, Handel und Gastronomie sowie Schulen, Politik und Verwaltung. Darüber freuen wir uns und können auch stolz darauf sein. Es geht uns allen um Gerechtigkeit in dieser einen Welt, die wir haben. Und deshalb ist die Auszeichnung heute auch kein Grund sich zurückzulehnen, sondern am gemeinsamen Ziel miteinander weiterzuarbeiten.
Mit der heutigen feierlichen Auszeichnung verbinde ich auch die Erwartung, dass das Thema in den Mittelpunkt der Berichterstattung gerückt wird. Die Berichterstattung  soll den Gedanken, von dem wir hier alle überzeugt sind, hinaustragen in alle Gruppierungen unserer Stadtgesellschaft. Gerechtigkeit und Fairness im Umgang mit anderen Menschen auf diesem Globus kann nicht allein von der „großen“ Politik bewerkstelligt werden, sondern braucht uns alle, jeden einzelnen von uns – als Entscheider in Unternehmen und Gremien, vor allem aber auch als Verbraucher. Wir können Einfluss auf internationale Warenströme nehmen, wir können, wie konkrete Beispiele zeigen, auf die Entwicklung lokaler und regionaler Handelsunternehmen Einfluss nehmen. In Familien und in Schulen wird durch die Bildungsarbeit der Grundstein für den aufgeklärten Verbraucher gelegt, der über den eigenen Tellerrand hinausschaut.
Es herrscht eine enorme Diskrepanz des Wohlstandes zwischen Industrienationen und den sogenannten Dritt- Welt-Ländern. Wir müssen auch hier in Bad Kreuznach ein großes Interesse an einem „nachhaltigen Wohlstand“ haben, denn nur so kann auch unsere Zukunft gesichert werden. Wir haben also auch ein Eigeninteresse, auf der Grundlage unserer Werte und Überzeugungen so zu handeln.
Bad Kreuznach ist beim Thema „fair-trade dabei nicht allein aus ethischen Gründen. Wem die Arbeitsbedingungen bekannt werden, unter denen Billigkleidungsstücke hergestellt werden oder unter denen kleine Kinder in Steinbrüchen arbeiten müssen, der kann das als Verbraucher aus ethischen Gründen nicht gutheißen. 
Bad Kreuznach ist beim Thema „fair-trade dabei nicht allein weil, die Stadt Vorbild sein will – ja sein muss – in Sachen sozialer Gerechtigkeit .
Bad Kreuznach ist beim Thema „fair-trade dabei, vor allem, weil Fairness und Nachhaltigkeit überall in der Welt Bedeutung haben, weil Ursachen und Wirkungen global zusammenhängen und weil Bad Kreuznach mit dem Engagement als Fairtrade- Stadt einen Beitrag leisten kann für wirtschaftliche, soziale und ökologische Nachhaltigkeit in den Entwicklungsländern und damit auch bei uns.
Ich danke allen Beteiligten für das bisher Erreichte und für Ihr Bemühen, den Fairen Handel in Bad Kreuznach weiter voran zu bringen:
• Den Akteuren, darunter den Mitgliedern der Steuerungsgruppe der Lokalen Agenda und den Vertretern und Vertreterinnen des Weltladens, die das Thema schon seit langem bewegt, den Vertretern aus Handel und Gastronomie, denen die Aufnahme fair gehandelter Produkte in ihr Sortiment wichtig ist, den Bad Kreuznacher Schulen, die für eine „generationenübergreifende Nachhaltigkeit“ bei der Befassung mit dem Thema sorgen, den Kirchen, die sich in ihren Gemeinden mit Fragen des fairen Welthandels befassen und allen anderen Mitwirkenden.
• Unserer Verwaltung, die den Beschluss der fairen Beschaffung umsetzt. Sie hat die Steuerungsgruppe begleitet und mitgeholfen ihre Arbeitsergebnisse gebündelt und die Zertifizierung vorzubereiten.
 • Dem Stadtrat, der im vergangen Jahr die Weichen gestellt hat für eine entsprechendes städtisches Engagement
• All denen, die heute den Rahmen unserer heutigen Veranstaltung mitgestaltet haben und der Sparkasse Rhein Nahe als Gastgeber.
Ich wünsche uns allen eine weiterhin gute und erfolgreiche Zusammenarbeit für unser gemeinsames Ziel und vor allem viel Freude dabei.