Konsumkritischer Stadtrundgang durch Bad Kreuznach


Jugendliche sind die Zukunft unserer Gesellschaft. Sie sind die wichtigsten Akteure von morgen. Deshalb ist es wichtig, junge Menschen über die Auswirkungen ihres Konsums auf das Leben der Menschen in den Ländern des Südens zu informieren und sie zu einer kritischen Reflexion ihres Konsums anzuregen.

Der Weltladen Bad Kreuznach bietet seit einem Jahr für Schülerinnen und Schüler regelmäßig konsumkritische Stadtrundgänge durch die Innenstadt von Bad Kreuznach unter Leitung eines Mitarbeiters des Weltladens und (wenn möglich) ältererSchülerinnen/ Schülern Bad Kreuznacher Gymnasien an. Der Rundgang beginnt im Weltladen, wo über die Globalisierungsprozesse in der Produktion und deren Auswirkungen informiert wird. Es wird aufgezeigt, unter welchen oft katastrophalen Bedingungen die bei uns angebotenen Produkte hergestellt werden. Thematisiert werden Kinderarbeit, gesundheitsgefährdende Arbeitsbedingungen, der Einsatz von Pestiziden, niedrige Löhne und viele andere Probleme.

Nach dieser Einführung gehen die Schülergruppen in die Mannheimer Straße. Hier werden spezifische Themen angesprochen: Vor vier verschiedenen Geschäften (z. B. Tchibo, Kik, Hussel, Metzgerei u.a. ) beschäftigen sich die Teilneher mit der Herstellung von Kaffee, Schokolade, Textilien und mit der Erzeugung von Fleisch. Während dieser 90 Minuten werden ökologische und soziale Aspekte erklärt, Fragen beantwortet, Produkte aus Fairem Handel probiert und auch ein interaktives Rollenspiel durchgeführt. So entstehen interessante Diskussionen über alternative Formen der Produktion, des Einkaufes und des Konsums.

Am Ende sind die Schülergruppen darüber aufgeklärt, wie wichtig der Faire Handel für die Produzenten weltweit ist. Sie haben erfahren, welche Macht sie alsKonsumenten dabei haben und wie und wo sie in Zukunft « anders einkaufen » können.

Lauriane Manteaux, FÖJ-lerin im Weltladen und RegioMarkt Bad Kreuznach

Rückblick: Ausstellungseröffnung Mensch Macht Milch


Aus der Lokalpresse (AZ)
Für faire und gerechte Preise (Allgemeine Zeitung, 29.08.2011)

Von Christine Jäckel

AUSSTELLUNG Die Situation von Milchbauern in Europa und Afrika

Viele Verbraucher interessiert heute, wo ihre Nahrungsmittel herkommen und wie sie erzeugt werden. Und beim Grundnahrungsmittel Milch haben die deutschen Bauern 2008 und 2009 mit ihren Aktionen dafür gesorgt, dass die Öffentlichkeit auf den Preisverfall aufmerksam wurde. Die Ausstellung „Mensch Macht Milch“ im Dietrich-Bonhoeffer-Haus macht noch bis zum 8. September auf die Situation der Milchbauern weltweit aufmerksam.

Die 19 Tafeln der Ausstellung zeigen Porträts von Milchbäuerinnen und Milchbauern in Europa und Afrika. Wie der Untertitel „EU-Agrarpolitik und bäuerliche Landwirtschaft in Nord und Süd“ ankündigt, zeigen die Schlaglichter auf die einzelnen Höfe in Deutschland, Frankreich oder Burkina Faso auch Hintergründe und Zusammenhänge auf. Ilse Rapp vom Vorstand des Weltladens hat die Ausstellung nach Bad Kreuznach geholt, und gemeinsam mit dem Regiomarkt, dem Kirchenkreis An Nahe und Glan und dem Netzwerk am Turm wurde das Ausstellungsprojekt geschultert.

„Wenn Sie oder ich heute einen Liter Milch aus dem Kühlregal im Supermarkt nehmen, wissen wir in der Regel nicht, wo der Hersteller seinen Stall hat, wie viele Tiere er hält, wie er sie füttert und welchen Preis er für seine Milch bekommt“, erläuterte Rapp. Die Antworten auf diese Fragen gehören zum Kerngeschäft der Weltläden, wie Rapp weiter ausführt: „Wir wollen faire und gerechte Preise für die Erzeuger und setzen uns für eine umwelt- und tiergerechte Landwirtschaft und für die Förderung von Kleinproduzenten und regionalen Anbietern ein.“ Aktuell bemüht sich das Team des Regiomarktes darum, das vorhandene Angebot an Milchprodukten durch Frischmilch aus der Region zu erweitern. Wie Ute Ackermann vom Regiomarkt festgestellt hat, kein leichtes Unterfangen, da es an lokalen Molkereien mangelt.

Die Texte zu den Fotos von „Mensch Macht Milch“ erklären auch, welche Motive die Milchbauern antreiben, welche Position sie zur Gentechnik einnehmen und wie ihre Erfahrungen mit Milchquote und Exportsubventionen sind. Sie zeigen Kontraste wie den Musterbauernhof mit 28 Tieren in Baden-Württemberg und die Agrargenossenschaft mit 625 Milchkühen in Sachsen-Anhalt, die Milchbäuerin in Burkina Faso, die mit der Milchleistung ihrer vier Kühe ihre Familie ernährt, und ihre deutsche Kollegin, die jeden Tag 50 Milchkühe zu melken hat, aber ohne die Agrarsubventionen ihren Betrieb schließen müsste.

Trotz moderner Technik und Rekorderträgen ist man weiter denn je von den Zielen entfernt, den Hunger zu bekämpfen oder kostendeckende Preise für Nahrungsmittel zu erzielen. „Mensch Macht Milch“ zeigt Hintergründe auf. An den Bauernhof ihres Großvaters kann sich Initiatorin Ilse Rapp noch gut erinnern. Foto: Christine Jäckel Trotz moderner Technik und Rekorderträgen ist man weiter denn je von den Zielen entfernt, den Hunger zu bekämpfen oder kostendeckende Preise für Nahrungsmittel zu erzielen. „Mensch Macht Milch“ zeigt Hintergründe auf. An den Bauernhof ihres Großvaters kann sich Initiatorin Ilse Rapp noch gut erinnern. Foto: Christine Jäckel

5 Jahre Weltladen und RegioMarkt – Jubiläum am 03.09.2011

Am Samstag, 3. September Markttag – 5 Jahre Projekt „Global und regional: Fair“

Anlässlich des Markttages auf dem Gelände zwischen Weltladen und MarktHaus in der Hans-Schumm-Straße feiern Weltladen & RegioMarkt Jubiläum:

5 Jahre gemeinsames Ladengeschäft

von Weltladen und RegioMarkt

in dem Projekt „Global und regional: Fair“

(zum Vergrößern auf das Bild klicken)