(Berufs)kleidung und IT made in Vietnam

Das Entwicklungspolitische Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz (ELAN) und der Weltladen Bad Kreuznach luden am Freitag, den 19.06.2015 gemeinsam mit dem Landkreis und der Stadt Bad Kreuznach im Ratssaal der Kreisverwaltung zu einer Informationsveranstaltung zum Thema „(Berufs)kleidung und IT made in Vietnam“ ein. Zu diesem Anlass war Frau Duong Thi Viet Anh zu Besuch, die als Mitarbeiterin des Center for Development and Integration (CDI) allen Interessierten, darunter auch Landrat Franz-Josef Diel und Bürgermeister Wolfgang Heinrich, die Missstände innerhalb der Textilindustrie in Vietnam näher brachte.

Am Pult: Duong Thi Viet Anh

Duong Thi Viet Anh (am Pult) mit Übersetzerin Svenja Enke vom ELAN                                  Foto: Andreas Winter

In der vietnamesischen Textilindustrie herrschen trotz gesetzlicher Vorgaben äußerst widrige Arbeitsbedingungen um die Produktivität der ArbeiterInnen zu steigern. Hierzu gehören das Verbot des Toilettengangs, erzwungene Überstunden, Alters- und Schwangerendiskriminierung, und eine fehlende Alters- und Krankenvorsorge. Darüber hinaus decken die Löhne in der Regel nur etwa 50-60% der Kosten für die Grundbedürfnisse der ArbeiterInnen ab. Die Arbeitergewerkschaften sind durch die Kontrolle durch das Management der Textilfabriken weitgehend machtlos und die Regierungsmaßnahmen zur Durchsetzung der gesetzlichen Vorgaben bleiben durch die Verschleierung der Arbeitsbedingungen ineffektiv.

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Foto: Andreas Winter

Das CDI ist eine vietnamesische Menschenrechtsorganisation, die sich vornehmlich für die Durchsetzung der Rechte der ArbeiterInnen einsetzt um diesen zu besseren Arbeitsbedingungen und angemessenen Löhnen zu verhelfen. Sie unterstützen in Zusammenarbeit mit der unabhängigen Nichtregierungsorganisation Fair Wear Foundation die größtenteils jungen, aus ländlichen Gebieten kommenden ArbeiterInnen dabei, für Ihre Rechte einzustehen und eine langfristige Besserung der Situation der ArbeitnehmerInnen in Vietnam zu erreichen.

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Foto: Andreas Winter

Jedoch können wir, die VerbraucherInnen, ebenfalls dazu beitragen die Arbeitsbedingungen in den Weltmarktfabriken zu verbessern. Wie Wolfgang Heinrich in seinem Eröffnungswort festhielt, steht die öffentliche Hand in Bad Kreuznach in der Verantwortung, durch bewussten Einkauf die ArbeiterInnen in den Industrie- und Schwellenländern zu unterstützen und somit deren Rechte zu stärken und durchzusetzen.

Bürgermeister Wolfgang Heinrich (1. v. l.) und Landrat Franz-Josef Diel (2. v. l.)                      Foto: Katja Voss, ELAN

Internetpräsenz ELAN: http://www.elan-rlp.de und CDI: http://cdivietnam.org/cdien

Bericht: Andreas Winter

Einladung zur Textilveranstaltung am 19. Juni 2015

(Berufs)Kleidung und IT made in Vietnam – Duong Thi Viet Anh berichtet in Bad Kreuznach

Duong Thi Viet Anh aus Vietnam ist Arbeitsrechtsaktivistin in der Menschenrechtsorganisation Center for Development and Integration (CDI). Am 19. Juni um 18:30 Uhr berichtet sie im Ratssaal der Kreisverwaltung Bad Kreuznach über die Arbeitsbedingungen in den Exportsektoren in Vietnam. Am Beispiel der Produktion von Arbeits- und Funktionsbekleidung sowie Computern in Vietnam soll aufgezeigt werden, wie durch einen verantwortlichen Einkauf der öffentlichen Hand die Situation in den Weltmarktfabriken des globalen Südens verbessert werden kann.

 

Die Veranstaltung ist gefördert von Engagement Global im Auftrag des BMZ, dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten RLP sowie dem Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur RLP.

Flyer Textilveranstaltung am 19.Juni

Weltladentag 2015 Unterschritenaktion

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Wenn Sie am Weltladentag nicht bei uns sein konnten und trotzdem an der Petition teilnehmen möchten, haben Sie immer noch die Möglichkeit bei uns direkt zu unterschreiben oder unter folgendem Link:

https://www.forum-fairer-handel.de/nc/mitmachen/machthandelfair/petition/

Vielen Dank an die zahlreichen Besucher, die am Weltladentag bei uns waren.

Euer Weltladenteam

 

 

Weltladentag am 9. Mai 2015

“MENSCH. MACHT. HANDEL. FAIR

Start der Unterschriftenaktion für die Einhaltung von Menschenrechten im Weltladen Bad Kreuznach
Immer wieder kommt es bei der Produktion von Südfrüchten, Textilien oder elektronischen Geräten zu schweren Menschenrechtsverletzungen. Auch deutsche Unternehmen sind direkt oder indirekt daran beteiligt oder profitieren davon. Denn bislang gibt es keine verbindli-chen menschenrechtlichen Verpflichtungen für Unternehmen und es ist kaum möglich, sie bei Menschenrechtsverstößen oder Umweltschäden haftbar zu machen. Doch 2016 könnte die Bundesregierung – mit der Umsetzung der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Men-schenrechte in Deutschland – einen verbindlichen menschenrechtlichen Rahmen festlegen.
Zeitgleich mit hunderten Weltläden in ganz Deutschland wird der Weltladen Bad Kreuznach mit Informationen und Faltblättern auf Misstände in der Produktion unserer Alltagsprodukte aufmerksam machen.
Im Rahmen der Kampagne „MENSCH. MACHT. HANDEL. FAIR.“ fordert der Weltladen Bad Kreuznach gemeinsam mit anderen Weltläden die Bundesregierung auf, eine menschenrechliche Sorgfaltspflicht für Unternehmen gesetzlich einzuführen. Fast 500 Welt-läden bundesweit beteiligen sich an der Kampagne und sammeln gemeinsam mit dem Welt-laden Bad Kreuznach vom Weltladentag im Mai bis zur Fairen Woche im September Unter-schriften. „Der Faire Handel zeigt seit mehr als vierzig Jahren, dass partnerschaftliche und transparente Handelsbeziehungen möglich sind. Die Politik muss endlich alle Unternehmen zu fairen Handelsregeln verpflichten,“ so Ilse Rapp vom Weltladen Bad Kreuznach.
Die Kampagne „MENSCH. MACHT. HANDEL. FAIR.“ wird getragen vom Weltladen-Dachverband und Forum Fairer Handel. Der Weltladentag ist der politische Aktionstag der Weltläden und findet zeitgleich mit dem World Fair Trade Day/Internationalen Tag des Fairen Handels statt – 2015 bereits zum 20. Mal! Als Fachgeschäfte für Fairen Handel tragen Weltläden zu mehr Gerechtigkeit im Handel mit den Ländern des Südens bei und setzen sich seit 40 Jahren für bessere Lebens- und Produktionsbedingungen von Kleinbäuerinnen und -produzent/innen ein.